Self-Realization Fellowship Blog

Jüngerschaft in der SRF/YSS und die Entstehungsgeschichte des Freiwilligen-Forums der Laienjünger

März 01, 2021

Jüngerschaft in der SRF/YSS und die Entstehungsgeschichte des Freiwilligen-Forums der Laienjünger

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Im Dezember 2020 veröffentlichten wir in unserem Blog eine besondere Botschaft von Bruder Chidananda, Präsident der Self-Realization Fellowship/Yogoda Satsanga Society of India, über das Freiwilligen-Forum der Laienjünger. In diesem Beitrag führte er seine Ankündigung – die er auf der Weltversanmmlung 2020 gemacht hatte – weiter aus und bezeichnete die anstehende Gründung als »großen Meilenstein in der Entwicklung von Paramahansa Yoganandas weltweiter Mission«.

Die Pläne für den Start einer vollständigen eigenen Website des Freiwilligen-Forums der Laienjünger im späteren Frühjahr sind derzeit noch in Vorbereitung, und dann werden wir bereit sein, Bewerbungen entgegenzunehmen. In der Zwischenzeit wird Bruder Chidananda den Prozess der Einführung des Laienjünger-Forums durch einen zweiten Beitrag in diesem Blog fortsetzen, um Ihnen einige inspirierende Informationen über die Entstehungsgeschichte des Freiwilligen-Forums der Laienjünger mitzuteilen.

Kurzer Überblick über die Jüngerschaft in der SRF/YSS

Das Freiwilligen-Forum der Laienjünger soll den Jüngern Entwicklungsmöglichkeiten bieten, deren Wunsch es ist, ihrem Guru Paramahansa Yogananda so vollkommen wie möglich zu folgen. An dieser Stelle kann ein kurzer Überblick helfen zu verstehen, was es bedeutet, ein Jünger der Self-Realization Fellowship/Yogoda Satsanga Society of India zu sein.

Wie den Mitgliedern der SRF/YSS bekannt ist, wurde die weltweite spirituelle Mission, die Paramahansa Yogananda übertragen worden war, gemeinsam von Jesus Christus und Mahavatar Babaji in die Wege geleitet. [1] Die göttliche Führung dieser beiden großen Avatare spiegelt sich in dem heiligen Pfad der Jüngerschaft wider, den Paramahansaji seinen eigenen tief ergebenen Jüngern gezeigt hat.

Die Jünger Jesu

In den Evangelien des Neuen Testaments finden wir viele überzeugende Einblicke in die Jüngerschaft, wie sie im Leben der Nachfolger Jesu zum Ausdruck kam.

Paramahansaji erklärt dazu: »Die Großen Meister kommen aus zwei Gründen zu uns: um eine gewisse Anzahl oder auch eine große Menge von Menschen zu inspirieren und aufzuklären – und um echte Jünger zu schulen, die ihr Leben nach dem des Meisters ausrichten. Letztere gehören zur ›eigentlichen Familie‹ des Heiligen und bilden den inneren Kern, dem er sein geistiges Leben einpflanzt. Jesus hatte zwölf solcher Jünger – und auch noch andere –, doch einer von den Zwölfen übte Verrat an seiner Liebe und seinem Vertrauen. Die schwerste Aufgabe für jeden gottgesandten geistigen Lehrer besteht darin, andere auf die gleiche Stufe zu heben, auf der er selbst steht – doch Jesus gelang es, wahrhaft christusähnliche Jünger heranzubilden.«

Ein Jünger ist ein Mensch, der die Disziplin eines Gurus annimmt, um geistige Vollkommenheit zu erlangen, und der dem Guru nachfolgt, indem er sich täglich darum bemüht, ein lebendiges Beispiel von dessen Lehren und Idealen zu werden. Das erfordert Begeisterung und Hingabe, Eigenschaften, die alle Jünger brauchen, ob sie nun ein Leben im Orden oder in einer Familie führen. Gott hat keine Lieblinge. Er wählt diejenigen, die Ihn wählen.

Das Kriterium für Jüngerschaft ist, ob man der Lehre seines Gurus folgt und ihr treu ist. Aus der großen Menge, die Jesu Lehren hörte, folgte ihm eigentlich nur eine vergleichsweise kleine Gruppe. Dieses Versagen der Menge, die ihm nicht nachfolgte und dadurch die Früchte seiner Lehren auch nicht ernten konnte, veranlasste Jesus zu fragen: »Warum nennt ihr mich Herr, Herr und tut nicht, was ich euch sage?«

Paramahansaji sagte, dass Jesus sich in ähnlicher Weise über unsere heutige Zeit geäußert hat. Obwohl die innere Wahrheit – der lebendige Geist – seiner Botschaft der Gottverbundenheit seit 2000 Jahren durch selbstlose Jünger in Klöstern und Abteien lebendig erhalten wurde und viele Heilige hervorbrachte, die echte, christusähnliche Selbst-Verwirklichung besaßen – den heiligen Antonius, den heiligen Franz von Assisi, die heilige Teresa von Avila und andere – , erklärte unser Guru, dass Jesus über die äußere Struktur des »Kirchentums« nicht glücklich war, das sich um seinen Namen und seine Lehren gebildet hatte. Paramahansaji schrieb: »Der auferstandene, unsterbliche Jesus sprach mit Mahavatar Babji in Indien und klagte: ›Was ist mit meinen Kirchen geschehen? Sie verrichten gute Werke, aber sie haben das Wissen um die wahre Verbindung – den unmittelbaren Kontakt mit Gott – verloren und wissen nicht, wie sie mein Bewusstsein wahrnehmen und an andere weitergeben können‹.«

Paramahansaji fuhr fort zu erklären: »Durch die Wissenschaft des Kriya Yoga, die von Mahavatar Babaji in Übereinstimmung mit Jesus Christus gesandt wurde, lehrt die Self-Realization Fellowship im modernen Zeitalter die allgemeingültige universelle Wahrheit, die dem ursprünglichen Christentum Christi und dem ursprünglichen Yoga Krishnas zugrunde liegt.«

Babajis Anweisungen zur Jüngerschaft

Die Einführung der Kriya-Yoga-Bewegung in der heutigen Zeit beinhaltet einen weiteren bedeutenden Meilenstein in unserem Verständnis der Guru-Jünger-Beziehung, wie sie in der SRF/YSS praktiziert wird. In der Autobiographie eines Yogi, Kapitel 34, hat Paramahansaji die Worte von Babaji und Lahiri Mahasaya zu diesem Thema aufgezeichnet.

Lahiri Mahasaya berichtete: »Babaji teilte mir die seit alters überlieferten strengen Regeln mit, an die sich jeder Guru, der die hohe Yoga-Kunst an seine Jünger weitergibt, halten muss. ›Gib den Kriya-Schlüssel nur würdigen Chelas,‹ sagte Babaji. ›Wer das Gelübde abgelegt hat, dass er auf seiner Suche nach Gott allem anderen entsagen will, ist würdig, in die Wissenschaft der Meditation eingeweiht zu werden und die letzten Geheimnisse des Lebens zu entschleiern.‹

»›Engelhafter Guru, Ihr habt der Menschheit durch die Wiederbelebung der verlorengegangenen Kriya-Kunst bereits eine große Gunst erwiesen; wollt Ihr Euren Segen nicht noch weiter ausdehnen und die Bedingungen etwas mildern?‹ Flehentlich blickte ich Babaji an. ›Erlaubt mir, den Kriya allen ernsthaften Wahrheitssuchern zu geben, auch wenn sie anfangs noch nicht bereit sind, innerlich allem zu entsagen. Die vom dreifachen Leid [2] geprüften Menschen dieser Welt brauchen eine besondere Ermutigung. Wenn ihnen die Kriya-Einweihung vorenthalten wird, werden sie sich vielleicht nie um ihre Befreiung bemühen.‹

»›Es sei, wie du sagst. Gott hat Seinen Willen durch dich verkündet. Gib den Kriya allen, die dich demütig um Hilfe bitten‹, erwiderte der barmherzige Guru.«

In einer Ansprache vor Schülern im SRF-Mutterzentrum im Jahre 1949 erläuterte Paramahansa Yogananda dieses Ereignis wie folgt: »Jahrhundertelang war der Kriya Yoga der breiten Öffentlichkeit vorenthalten worden, um sicherzustellen, dass die altehrwürdige heilige Wissenschaft nur »würdigen Chelas« zugänglich war – Mönchen und anderen Entsagenden, meist Brahmanen, deren ganzes Leben einzig und allein der Gottverwirklichung gewidmet war. Obgleich die alten Beschränkungen in Bezug auf Askese und Entsagung durch Babaji aufgehoben wurden, damit auch die Allgemeinheit Gewinn aus dem Kriya Yoga ziehen könne, forderte er dennoch von Lahiri Mahasaya und allen Nachfolgern seiner spiritiuellen Linie (der SRF/YSS-Linie der Gurus), dass sie von solchen, die um Einweihung baten, eine geistige Vorbereitungsphase verlangten, um sie auf das Üben des Kriya-Yoga vorzubereiten.«

Wie allgemein bekannt ist, besuchte Mahavatar Babaji Paramahansa Yogananda im Jahre 1920. Er gab ihm seinen Segen für die Reise nach Amerika, um von dort aus die Lehre des Kriya Yoga in der ganzen Welt zu verbreiten, und Babaji sagte: »Kriya-Yoga, die wissenschaftliche Technik der Gottverwirklichung, wird sich schließlich über die ganze Erde verbreiten und dazu beitragen, die Nationen einander näherzubringen durch die persönliche, transzendente Verbindung der Menschen mit ihrem Ewigen Vater.«

Historischer Abriss der Laienjüngerschaft in der SRF/YSS

In den ersten Jahren seiner Tätigkeit in Amerika erteilte Paramahansaji jedem, der die heilige Kriya Yoga-Einweihung erhielt und damit in das Guru-Jünger-Verhältnis eintrat, seine persönliche Zustimmung.

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Paramahansaji spricht während der Weltversammlung 1950 zu SRF-Mitgliedern

Da er wusste, dass sich seine physische Inkarnation dem Ende zuneigte, übermittelte er in den Jahren 1951-52 seinen engen Jüngern die Regeln, die von nun an befolgt werden sollten, um die Kriya-Yoga-Einweihung zu erteilen. Obwohl die SRF-Lehrbriefe und die grundlegenden Techniken weiterhin jedem, der sie zu empfangen wünschte, zugänglich sein sollten, unabhängig davon, welcher Kirche er angehörte, welchem spirituellen Weg er folgte oder ob er sich keinem von beidem zugehörig fühlte, so sollte die Kriya-Einweihung nur demjenigen gegeben werden, der Mitglied der SRF oder YSS werden und das Guru-Jünger-Verhältnis offiziell eingehen würde.

Diese Richtlinien wurden seither von der SRF und YSS eingehalten und haben zu der stetig wachsenden geistigen Familie von Laienjüngern auf der ganzen Welt geführt, an der wir uns heute erfreuen.

Die Gründung der ersten Laienjüngergruppe

In seinen letzten Lebensjahren nannte Paramahansaji mitunter diejenigen, die durch ihn persönlich die Kriya-Yoga-Einweihung erhalten hatten, "Ordensjünger".[3]

Das bedeutet mit anderen Worten, dass er alle SRF/YSS-Jünger, die das Kriya-Gelübde abgelegt hatten, als einem Orden von Jüngern angehörig betrachtete und nicht nur diejenigen, die das Gelübde als Mitglied der Ordensgemeinschaft abgelegt hatten. Darüber hinaus verbrachte der Guru in seinen letzten Jahren viel Zeit damit, einen Plan und ein Konzept für Laienjünger zu entwerfen, die beim Aufbau des Werkes mitwirken wollten. Er legte einen Lebensplan für Jünger fest, der nun im Kriya-Lehrbrief 5 vermittelt wird. Er umfasst verschiedene Möglichkeiten, wie der Jünger dem Werk und der Mission des Gurus aktiv dienen kann.

Der Guru bat Meera Mata, damit zu beginnen, die Mitglieder des Hollywood-Tempels als erste SRF-Laienjüngergruppe zu organisieren. Meera Mata erarbeitete zusammen mit Laienmitgliedern, die eine Schlüsselrolle innehatten, das Grundmodell für die gesamte Laienjüngerbewegung in der SRF. Eugene und Marjorie Benvau waren die ersten führenden Laienjünger der Gruppe. Im Laufe der Jahre – bis zum heutigen Tag – haben sich immer wieder andere treue Mitglieder bereit erklärt, eine Führungsrolle zu übernehmen.

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Meera Mata

In den 1970er Jahren leitete Bruder Bhaktananda zusammen mit Meera Mata diese Gruppe; er führte monatliche Laienjüngertreffen in India Hall durch und hielt dort Vorträge über die Jüngerschaft. Das Programm wurde unter den Geistlichen fortgesetzt, die Bruder Bhaktananda als leitender Geistlicher in Hollywood nachfolgten.

In einem Brief, den Meera Mata 1962 an Mitglieder richtete, sagte sie:

»Die Laienjüngergruppe in der Hollywood-Kirche der SRF ist der Beginn eines Ordens, ein liebgewordener Traum unseres Meisters Paramahansa Yogananda. Diese Gruppe setzt sich aus SRF-Mitgliedern zusammen, deren Wunsch es ist, sich aktiver am Werk der SRF zu beteiligen und das Wachstum der SRF auf jede erdenkliche Weise fördern möchten.«

Mit der Veröffentlichung der neuen Ausgabe der SRF-Lehrbriefe im Jahre 2019 wurde für alle Anhänger Paramahansajis ein umfassender Lebensplan für wahre Jüngerschaft bereitgestellt. Bruder Chidananda, der Präsident der SRF, kündigte daraufhin die offizielle Einweihung des Freiwilligen-Forums der Laienjünger an. Das Projekt befindet sich seitdem in der Entwicklungsphase und wird im Frühjahr diesen Jahres für die Aufnahme von Mitgliedern offen sein.

Volunteers Mother Center Pilgrimage
Unsere jährliche Weltversammlung – die mit Abstand größte und aufwändigste Veranstaltung, die die SRF jedes Jahr ausrichtet – wird freudig von Hunderten ehrenamtlicher Jünger geplant und personell unterstützt. Auf diesem Foto sind freiwillige Helfer zu sehen, die vor einigen Jahren während einer Weltversammlung Mitgliedern auf deren Pilgerfahrt zum SRF-Mutterzentrum eine Mahlzeit servierten.

Wir freuen uns darauf, in naher Zukunft mehr über den bevorstehenden Start des Freiwilligen-Forums der Laienjünger (der YSS Sevak League) zu berichten.

Fußnoten:

[1] Dies wird in der Autobiographie eines Yogi, Kapitel 33–37, sowie in der Frühjahrsausgabe 2020 der Zeitschrift Self-Realization erläutert.

[2] Das körperliche, geistige und seelische Leid, das sich als Krankheit, psychische Störungen oder »Komplexe« und als Unwissenheit der Seele bemerkbar macht. [3] »Ich sage nie, dass jemand mein Jünger ist,« erklärte er. »Gott ist der Guru, und alle sind Seine Jünger.«

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