Self-Realization Fellowship Blog

Meditation – ein seit alters bewährtes Heilmittel, um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu bewältigen – Teil 3

November 16, 2020

Meditation – ein seit alters bewährtes Heilmittel, um die
Herausforderungen der heutigen Zeit zu bewältigen

Ein Interview mit Bruder Achalananda — Teil 3
B Meditation Ancient Panacea For Our Modern Day Challenges Part 3 Brother Achalananda

(Dies ist der letzte Teil einer dreiteiligen Serie)

flower

Interviewer: Stimmt die SRF-Lehre des Raja-Yoga mit den Yoga Sutras von Pantanjali überein?

Bruder Achalananda: Ja, so ist es. Raja Yoga wird in den Yoga Sutras von Patanjali erläutert, und natürlich sind die SRF-Meditationstechniken – von denen die höchste Kriya Yoga ist – Techniken des Raja Yoga. Unsere Lehre umfasst also alle Stufen des Achtfachen Yoga-Pfades von Patanjali. Die ersten beiden Stufen auf diesem Pfad sind yama-niyama: falsche Handlungen zu vermeiden und richtig zu handeln.

Und dann folgt die dritte Stufe, Asana, oder die richtige Körperhaltung. Man muss lernen, eine gute Körperhaltung einzunehmen, wenn man meditieren möchte. Yogananda lehrte, dass die Menschen allgemein mehr auf ihre Haltung achten sollten. Heutzutage sacken die meisten in sich zusammen, wenn sie sich hinsetzen; sie sitzen nicht aufrecht, und das ist nicht gut.

Als Nächstes folgen die Pranayama-Techniken der Meditation. Pranayama bedeutet Kontrolle der Lebenskraft im Körper. Dem schließt sich Pratyahara an, was bedeutet, dass man einen Zustand erreicht, in dem der Geist verinnerlicht ist, losgelöst von den Empfindungen des Körpers. In diesem Zustand gewinnen wir eine gewisse Kontrolle über den Geist, so dass wir in tiefere Bereiche der Meditation eingehen können. Und dann gelangen wir zu den letzten drei Stufen, die Dharana, Dhyana und Samadhi heißen. Dharana bedeutet Konzentration – die vollständige Ausrichtung des Geistes auf einen Punkt oder einen Gegenstand (bezogen auf die Meditation heißt dies, dass man sich vor allem auf eine Ausdrucksform Gottes oder auf die Wahrheit konzentriert). Dhyana bedeutet wahre Meditation. Es ist der Zustand, in dem sich das Bewusstsein des Meditierenden in der Wahrnehmung des Göttlichen ausdehnt - z.B. in der Erfahrung der heiligen Om -Schwingung, welche die ganze Schöpfung durchdringt. Und schließlich erreicht man Samadhi, das tatsächliche Einssein mit dem Gegenstand der Meditation – die Vereinigung der Seele des Meditierenden mit dem Geist, der unser göttlicher Quell ist.

Das sind die grundlegenden Stufen des Achtfachen Pfades von Patanjali. Sie zu benennen ist eine Sache, es erfordert aber viel Übung, sie alle zu erfahren. Man muss sich einfach immer weiter bemühen. Wie viele Menschen können sich hinsetzen und ihren Geist über einen längeren Zeitraum auf eine Sache konzentrieren? Die Gedanken schweifen ab: Das ist das Erste, was man feststellt, wenn man zu meditieren beginnt. Man muss also lernen, sich zu konzentrieren. Man muss lernen, wie man richtig meditiert. Es ist sehr hilfreich, ein intellektuelles Verständnis der verschiedenen Aspekte des Raja Yoga zu haben. Man müsste ein sehr umfangreiches Buch verfassen, um Patanjalis Yoga vollständig zu erläutern. Aber das Wichtigste ist, die Stufen in die Praxis umzusetzen, durch Methoden, wie sie in den SRF-Lehrbriefen vermittelt werden. Wenn Sie zu meditieren beginnen und zum ersten Mal eine geistige Verinnerlichung erleben, merken Sie: »Oh, dadurch fühle ich mich besser. Es macht mich ruhiger.« Sie fangen an zu erkennen, was das Üben der Meditation bei Ihnen bewirkt.

Wenn Sie zu meditieren beginnen und zum ersten Mal eine geistige Verinnerlichung erleben, merken Sie: »Oh, dadurch fühle ich mich besser. Es macht mich ruhiger.« Sie fangen an zu erkennen, was das Üben der Meditation bei Ihnen bewirkt.

Manchmal haben Menschen spirituelle Erlebnisse, wenn sie zum ersten Mal meditieren oder auch wenn sie keine Meditation üben, weil sie bereits in früheren Leben meditiert haben.

Eines Nachts, als ich etwa acht Jahre alt war, lag ich im Bett und war gerade dabei einzuschlafen, als ich einen leuchtenden Punkt aus weißem Licht hier am geistigen Auge auf der Stirn sah. Ich war völlig in diesen Anblick vertieft. Während ich auf das Licht blickte, wurde es immer größer, und ich fühlte, wie ich ständig schwerer wurde. Schließlich hatte ich einen seltsamen metallischen Geschmack im Mund und fühlte, dass ich kurz davor war, in das Licht zu fallen, als ich plötzlich aus ihm herauskam. Ich rannte ins Schlafzimmer meiner Eltern, weckte meine Mutter und versuchte ihr zu erklären, was mit mir geschehen war. Die Arme, sie hatte keine Ahnung und sagte nur: »Ach, du hast nur einen Albtraum gehabt. Geh zurück und schlaf weiter.« Also stapfte ich wie ein braver kleiner Junge zurück und schlief ein. In der nächsten Nacht passierte dasselbe und ebenfalls in den darauffolgenden Nächten; es wiederholte sich etwa eine Woche lang. Dann hörte es auf, und ich vergaß es tatsächlich, bis ich mich viele Jahre später, nachdem ich auf den geistigen Weg der SRF gekommen war, daran erinnerte. Ich erkannte, dass dies nicht das erste Leben war, in dem ich versucht hatte zu meditieren.

Erfahrungen wie diese kommen zu uns, wenn wir im Laufe der Jahre beharrlich meditieren, und sie können sehr ermutigend sein. Doch selbst wenn wir das geistige Auge nicht sofort sehen oder die anderen spirituellen Wahrnehmungen haben, die Paramahansaji in den SRF-Lehrbriefen beschreibt, sollten wir uns nicht entmutigen lassen und denken, dass wir keine Fortschritte machen. Solange wir uns jeden Tag aufrichtig bemühen, gibt es keinen Zweifel daran, dass wir uns zum Besseren ändern, und das ist das Wichtigste.

B Meditation Ancient Panacea For Our Modern Day Challenges Part 3

Interviewer: Was würden Sie jemandem raten, der einen geistigen Weg sucht und entscheiden möchte, ob die Lehre der SRF das Richtige für ihn ist?

Bruder Achalananda: Meiner Meinung nach wäre es das Beste, die Autobiographie eines Yogi oder ein anderes Buch von Yogananda zu lesen. Das Buch An der Quelle des Lichts bietet eine wunderbare allgemeine Einführung in die Themen und Praktiken, die in der SRF-Lehre behandelt werden. Und wenn Sie anschließend daran interessiert sind, sich tiefer damit zu beshäftigen, empfehle ich sehr, die SRF-Lehrbriefe zu bestellen. Die Lehrbriefe enthalten nicht nur Yoganandas Meditationstechniken (die, wie ich bereits sagte, Raja-Yoga-Techniken sind), sondern auch seine tiefgründigen Erklärungen zu zahlreichen Aspekten des Yoga.

Und falls Sie nicht interessiert sind, dann ist das auch kein Problem! Fahren Sie mit Ihrer Suche nach einem geistigen Weg fort. Welchen Weg Sie auch wählen, unser Segen wird Sie begleiten. Die SRF erhebt nicht den Anspruch, der alleinige Weg zurück zu Gott zu sein. Ich persönlich denke, dass es der beste geistige Weg ist, der nach Hause führt, aber es ist nicht der einzige. Doch ich glaube, dass Sie, wenn Sie sich aufrichtig bemühen und sich mit empfänglichem Herzen und Verstand darauf einlassen, einen Gewinn daraus ziehen werden. Und vielleicht erfahren Sie sogar wie ich, dass sich Ihr Leben dadurch verändert. Yogananda sagte einmal: »Niemand, der mit offenem Geist und spiritueller Empfänglichkeit zu mir kommt, wird ohne eine Wahrnehmung Gottes weggehen.« Er hatte nicht den Wunsch, Jünger persönlich an sich zu binden. Sein einziger Wunsch war es, Gott in den Herzen der Menschen zu erwecken und ihnen zu helfen, dauerhaftes Glück zu finden. Und diesem Ziel widmen wir uns in der SRF auch heute noch.

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